Sauber in die Zukunft
Regionalbusverkehr im Landkreis soll ab 2030 komplett emissionsfrei betrieben werden – Konzept zur schrittweisen Umstellung auf alternative Antriebe beschlossen
Der Plan des Landkreises München, den öffentlichen Nahverkehr emissionsfrei zu machen, kommt weiter voran. Bis zum Jahr 2030 könnten sämtliche Regionalbuslinien auf alternative Antriebe umgestellt werden.
Am Montag, den 4. April 2022, berieten die Mitglieder des Mobilitätsausschusses über das Umsetzungskonzept. Landrat Christoph Göbel machte dabei erneut deutlich, wie wichtig die Klimaschutzbemühungen für den Landkreis München sind: „Unser Ziel ist es, so schnell wie möglich so viele Buslinien wie möglich auf alternative Antriebsstoffe umzustellen“. Sieben Linien werden bereits in den Jahren 2024/2025 umgestellt. Bis 2030 sollen möglichst alle Busse der heute rund 60 Linien im Landkreis elektrisch und damit emissionsfrei fahren. Die Anwohner profitieren zudem von weniger Lärmbelastungen.
Umsetzungskonzept vorgelegt
Bei Planung und Durchführung setzt der Landkreis künftig ganz auf das Know-how des Münchner Verkehrs- und Tarifbunds (MVV), der ein detailliertes Umsetzungskonzept vorgelegt hat. Rund vier Jahre Vorlauf bedarf es jeweils, bis eine Linie abgasfrei betrieben werden kann. Insgesamt 57 Linien sollen so zwischen 2026 und 2030 auf batterieelektrische oder wasserstoffbetriebene Linienbusse umgestellt werden. Der MVV hat in seinem Konzept vier Priorisierungsstufen (0-3) für die Linien hinsichtlich des anzunehmenden Aufwands und ihrer verkehrsplanerischen Voraussetzungen festgelegt. Die Linien aus den Priorisierungsstufen 0 und 1 bieten sehr gute Rahmenbedingungen, hier wurden teilweise bereits konkrete Planungsschritte eingeleitet. In die Stufe 2 fallen alle Linien, die laut MVV deutlich mehr planerischen Aufwand benötigen, eine zeitnahe Umstellung aber dennoch als möglich erachtet wird. Die Linien der Stufe 3 werden aus ganz unterschiedlichen Gründen als tendenziell schwierig eingestuft.
Bei der Prüfung werden neben dem Fahrplan vor allem die technischen Rahmenbedingungen betrachtet. Welche Reichweite muss das eingesetzte Fahrzeug haben? Ist eine zusätzliche Ladeinfrastruktur auf an der Linie notwendig oder ist das Laden bzw. die Betankung auf dem Betriebshof ausreichend?
Gutachten soll Einsatz von induktivem Laden im Busverkehr beleuchten
In diesem Zusammenhang hat der Ausschuss auch beschlossen, sich dem Thema des induktiven Ladens von Elektrobussen anzunehmen. Sollten Busse beispielsweise an den Haltestellen automatisch „nachbetankt“ werden, würde sich gegebenenfalls die Installation einer kabelgebundenen Ladeinfrastruktur an der Strecke erübrigen. Ein Gutachten soll darüber Aufschluss geben.