Pop-Art und Popcorn am Haus der Begegnung und Bildung in Garching - Künstler Martin Blumöhr gestaltet über die nächsten Monate die Außenfassade
„Ist das ein Sommerfest?“ fragt ein pfiffiges Kind, das am Dienstag, den 18. Juli vor dem Haus der Begegnung und Bildung (B²) in der Telschowstr. 5-7 einen bunten, mit Helium gefüllten Luftballon bekommt. Die Augen sind schon beim duftenden Popcorn, das von zwei Damen im Alice im Wunderland-Look ausgegeben wird. Unter Zelten locken belegte Riesenbrez`n in B- und 2-Form sowie feine selbstgebackene Cupcakes.
Wie schön, dass die Aktion, die die Baugenossenschaft Ober- und Unterschleißheim veranstaltet und die die Volkshochschule im Norden des Landkreises München zusammen mit der Nachbarschaftshilfe Garching und mit Unterstützung der Stadt Garching organisiert hat, als Fest wahrgenommen wird.
Eigentlicher Anlass der Überraschungen für Groß und Klein: das „Public Viewing“ beim Kunstprojekt „Gouvirihhinga“, bei dem der etablierte Münchener Künstler Martin Blumöhr, Meisterschüler des berühmten Wiener Surrealisten Ernst Fuchs, die Außenfassade des Hauses der Begegnung und Bildung verziert. Das Zusammenkommen von Bürger:innen, um Motivinspirationen zu liefern, ist Teil der Serie „Public Viewing“, wie der Maler die Serie seiner muralen Kunst nennt.
Bis Wintereinbruch wird hier eine ausgefeilte Malerei realisiert. Eine Blumenwiese wird es, bei der verschiedene Symbole aus den Blüten „wachsen“: abgebildet werden so die Fachbereiche und Aktivitäten der vhs sowie wesentliche Aspekte und Glutpunkte der Arbeit der Nachbarschaftshilfe und des Familienzentrums. Ebenso wird der Name B² mit kleinen menschlichen Figuren dargestellt, die in Richtung Eingang „wehen“, wo sie von internationalen Willkommensbotschaften begrüßt werden.
Beim Public Viewing am 18. Juli durften die rund 100 Bürger:innen, Teilnehmer:innen und Passant:innen vier Stunden lang Ideen für Symbole und Bilder, die später im Gemälde Platz finden werden, liefern. Garchings Erster Bürgermeister Dr. Dietmar Gruchmann ging mit gutem Beispiel voran und wünschte sich eine „Wechselkröte“. Nicht überraschend als Vorsitzender des Heideflächenvereins: die Wechselkröte hat ihr Habitat sozusagen auf Garchinger Boden. Und unter den Besucher:innen gab es reichlich Ideen: Raphael, 9 Jahre und Tobias, 13 Jahre wünschten sich lebendiges Popcorn. Julia, 8 Jahre und Olivia, 6 Jahre wünschten sich eine:n Rollstuhlfahre:in als Symbol für Inklusion im Haus der Begegnung und Bildung. Hannes, 5 Jahre und Simone 42 Jahre schlugen einen pinken Goldfisch als Symbol für gelebte Formenvielfalt und „Respekt vor dem Anderssein“ vor.
Es bleibt spannend, denn Martin Blumöhr wird immer wieder vor dem Haus der Begegnung und Bildung in Aktion zu sehen sein. Der Prozess der Entstehung kann auf der Website der vhs und der Nachbarschaftshilfe sowie der Stadt Garching verfolgt werden.
Bild oben ©Stefan Sporrer (1): Ilona Zindler-Weidmann, Monika Auer, Dr. Lothar Stetz (alle vhs), Martin Blumöhr, Roland Graf (Baugenossenschaft Ober- und Unterschleißheim), Dr. Dietmar Gruchmann, Martina Hanuschik (NBH) (von links). Bilder unten © Brümmer.