Gut ein halbes Jahr nach Bildung der neunköpfigen Steuerungsgruppe aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft war es soweit: Die Universitätsstadt Garching erhielt am 8. Juli 2020 die ersehnte Fairtrade-Auszeichnung des Vereins TransFair und durfte sich ab sofort offiziell „Fairtrade Stadt“ nennen.
Auf den Weg, dieses Gütesiegel tragen zu dürfen, hat sich die Stadt Garching im März 2019 gemacht: In der Bürgerversammlung trug der Verein „Lebendiges Garching e.V.“ den Antrag, sich um die Zertifizierung zu bemühen, vor. Der Garchinger Stadtrat beschloss darauf, dieses Ziel zu verfolgen und umzusetzen; ein Kriterienkatalog gibt dabei genau vor, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen:
- Der Stadtrat beschließt, Fairtrade Stadt werden zu wollen und entsprechende Maßnahmen zu unternehmen. Zudem werden bei allen städtischen Veranstaltungen fair gehandelte Produkte ausgegeben.
- Eine Steuerungsgruppe koordiniert die Aktivitäten zum fairen Handel vor Ort, sorgt für die Umsetzung der Kriterien, vernetzt alle Akteure und betreibt Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit.
- Vier Geschäfte und zwei gastronomische Betriebe führen mindestens zwei fair gehandelte Produkte im Sortiment.
- Eine Schule, ein Verein und eine Kirchengemeinde führen regelmäßig Bildungsaktivitäten zu fairem Handel durch.
- Mindestens vier Medienartikel über „faire Themen“ werden von der städtischen Pressearbeit verfasst und verbreitet.
Mit der Fairtrade-Zertifizierung, die alle zwei Jahre erneuert werden muss, kann Garching – angesichts der mehr als bedenklichen Entwicklungen in der globalisierten Welt – zu mehr Gerechtigkeit in Arbeits-, Produktions- und Handelsbedingungen beitragen. Auch möchte sie mit gutem Beispiel vorangehen und andere motivieren, den gleichen Schritt zu gehen.